CDU-Bezirksfraktion Altona:

Geschäftsstelle: Schmarjestraße 50 · 22767 Hamburg Telefon: 040 - 380 83 299 rathaus@cdu-altona.de

Schulbau jetzt neu denken! Verbind­liche Standards im Schul­bau für Post-Corona schaffen

Mehr als vier Milliarden Euro wird die Stadt Hamburg bis 2030 für den Aus- und Neubau von Schulen ausgeben – eine beachtliche Summe! Besser kann eine Stadt nicht investieren als in die Bildung unserer Kinder!

Seit über einem Jahr sind wir jetzt in der Pandemie und die gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf veränderte Anforderungen an Innenausstattung, Gebäudemanagement, digitale Infrastruktur und Schulbewirtschaftung müssen unbedingt in die Bauplanungen von Schulbau Hamburg einfließen. 

Es braucht verbindliche Standards für Raumzuschnitte, getrennte Auf- und Abgänge, Belüftungskonzepte für Klassenräume, Sporthallen und Umkleiden. Dringend benötigt werden auch Hygienekonzepte für WCs und Waschräume sowie ein angepasstes Gebäudemanagement. Nicht zuletzt geht es darum, bauliche Voraussetzungen für die beste technische Ausstattung zu schaffen, damit Hamburgs Schüler zukünftig besser auf digitalen sowie Hybridunterricht vorbereitet werden. Auch muss es Lehrerinnen und Lehrern ermöglicht werden, Online Unterricht, falls nötig, am Schulstandort geben zu können.

Nur durch verbindliche Standards kann sichergestellt werden, dass an Hamburger Schulen zukünftig auch in Krisenzeiten Präsenzunterricht durchgeführt werden kann.

Dem Antrag der Fraktionen FDP, CDU, GRÜNE wurde heute von der Bezirksversammlung Altona zugestimmt.

Katarina Blume, FDP-Fraktionsvorsitzende und planungspolitische Sprecherin:

„Die Schulen sind von der COVID-19 Pandemie kalt erwischt worden.
Defizite in technischer Ausstattung, fehlende Hygienekonzepte und Organisationsprobleme haben einen geregelten Schulalltag über einen langen Zeitraum unmöglich gemacht. Das können wir nicht weiter zulassen, denn Bildung ist der Fahrstuhl zwischen den sozialen Schichten. Nur durch gute Bildungsangebote können wir jedem Kind in Deutschland ermöglichen, seine Talente zu entwickeln. Die Bildungsschere geht weiter auf, denn gerade Kinder aus einkommensschwachen Familien werden durch Homeschooling besonders benachteiligt. Deshalb sind verbindliche Standards jetzt die Voraussetzung, um für kommende Krisen besser gewappnet zu sein.“

Dr. Kaja Steffens, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion:

„Hamburg braucht in den kommenden Jahren viele neue Schulen, um die massiv steigenden Schülerzahlen zu bewältigen. Die Pandemie gibt nun einen ungetrübten Blick auf die zukünftig notwendigen Anforderungen an Schulgebäude. Umfassende digitale Lehr- und Lernmöglichkeiten sind ebenso zu berücksichtigen wie bauliche Maßnahmen zur Prophylaxe von Infektionsübertragungen. Wir fordern daher den Schulsenator nachdrücklich auf, jetzt zu handeln und diese historische Chance nicht ungenutzt zu lassen!“

Schulbau jetzt neu denken!

Auch ein Jahr nach Ausbruch bedeutet die Corona Pandemie und deren Eindämmung noch immer für alle eine Geduldsprobe, die uns vor immer neue Herausforderungen stellt. Besonders die schulpflichtigen Kinder, Lehrer und Lehrerinnen sowie Eltern sind in erheblichem Maße von Einschränkungen betroffen.

Nach wochenlangen Schulschließungen sind Wechselunterricht und Hybridlösungen zum Schulalltag geworden.
Im Verlauf der Pandemie haben alle dazu gelernt. Heute wissen wir, dass die aktuell bestehenden Abstandsregeln, die damit einhergehenden erhöhten Flächenbedarfe in den Klassenzimmern, Schulgebäuden und Schulhöfen sowie die verschärften Hygieneauflagen auch nach der Bewältigung der Covid-19-Pandemie bestehen bleiben müssen.

Die jetzt gewonnenen Erkenntnisse in Bezug auf veränderte Anforderungen an Innenausstattung, Gebäudemanagement, digitale Infrastruktur und Schulbewirtschaftung müssen in schon laufenden und allen künftigen Bauplanungen von Schulbau Hamburg umgesetzt werden. Konkret ist hier das Lüftungskonzept herauszuheben und die Empfehlungen des Umweltbundesamtes an den Arbeitskreis „Lüftung“ in die Planungsstandards beim Schulneubau und der Modernisierung von Schulgebäuden in Hamburg sind dringend einzuarbeiten. Nur mit verbindlichen Standards wird bei einer wiederkehrenden oder neuen Virusepidemie ein reibungsloser Schulbetrieb gewährleistet werden können.

Beispielhaft seien zwei Altonaer Projekte genannt:

Der Schulcampus Struensee für mehr als 2.000 Schüler und 250 Lehrkräfte sowie die Theodor- Haubach Schule.
Beide Projekte befinden sich in einem Planungsstadium, in dem Nachbesserungen, die den veränderten Anforderungen gerecht werden, von den ausführenden Büros vorgenommen werden können.

Durch vorausschauende Planungen soll sichergestellt werden, dass an Hamburger Schulen zukünftig auch in Krisenzeiten Präsenzunterricht durchgeführt werden kann. Nur so kann die Freie und Hansestadt Hamburg gegenüber allen Schulpflichtigen das Grundrecht auf Bildung gewährleisten und damit zu mehr Bildungsgerechtigkeit in unserer Stadt beitragen.

Vor diesem Hintergrund beschließt die Bezirksversammlung Altona:

  1. Die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) wird gemäß § 27 BezVG aufgefordert, ein Jahr nach Beginn der Pandemie jetzt sehr zeitnah zusätzliche Standards zu entwickeln, um zu gewährleisten, dass Schulneubauten den neuen Herausforderungen durch epidemische Geschehen gewachsen sind.
  2. Die im Begründungsteil erwähnten Empfehlungen des Umweltbundesamtes an den Arbeitskreis „Lüftung“ sind in die Planungsstandards beim Schulneubau und der Modernisierung von Schulgebäuden in Hamburg einzuarbeiten.
  3. Die Standards sollen durch Sanierungs- und Umbaumaßnahmen, sowie Erweiterungsbauten, auch an Bestandsschulen zukünftig umgesetzt werden können.
  4. Die neu entwickelten Standards sollen möglichst in die laufenden Altonaer Schulbauplanungen einfließen.
  5. Dem Planungsausschuss ist zu berichten.

Petitum: Die Bezirksversammlung wird um Zustimmung gebeten.

Auf dem Laufenden bleiben? Unseren Newsletter abonnieren!