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Doch kein „Disneyland“ – Elbwanderweg bleibt naturnah

Der Elbwanderweg in Hamburg, der sich vom Fischmarkt bis in den Stadtteil Rissen erstreckt, soll künftig attraktiver gestaltet werden. Das Ziel ist es, die beliebte Promenade für Fußgänger sowie  Radfahrer sicherer und ansprechender zu machen. Doch die geplanten Maßnahmen, die im Rahmen des abgelehnten Pakets „Nähe zur Ferne“ vorgeschlagen wurden, stoßen auf Widerstand bei den örtlichen Bürgervereinen, die eine radikale Veränderung des Naturcharakters ablehnen.

Das geplante Konzept: Von „Muskel-Strand“ bis Elbhang-Fahrstuhl

Das Bezirksamt Altona hatte ein umfassendes Maßnahmenkonzept mit dem Namen „Nähe zur Ferne“ in Auftrag gegeben, das von einem Berliner Landschaftsarchitekturbüro entwickelt wurde. Das 29-seitige Papier enthält Vorschläge, die den Elbwanderweg aufwerten sollen. Dabei wird ein einheitliches Gestaltungskonzept mit Pflanzen und Bodenbelägen vorgeschlagen, um den Weg optisch und funktional aufzuwerten. Doch einige der Vorschläge gehen deutlich über eine einfache Verschönerung hinaus. So ist die Rede von einem „Muskel-Strand“, ähnlich dem bekannten Muscle Beach in Los Angeles, mit Freiluft-Fitnessgeräten am Falkensteiner Ufer. Auch ein Elbhang-Fahrstuhl in Altona wird ins Spiel gebracht, um den Zugang zum Elbhang zu erleichtern und den Weg noch attraktiver zu machen. Diese exotischen Ideen sollen den Elbwanderweg zu einem echten Erlebnisort machen, ähnlich einem Freizeitpark.

Kritik von den Bürgervereinen: „Kein Disneyland auf dem Elbwanderweg“

Die Reaktionen auf diese Vorschläge sind jedoch überwältigend negativ. Die Bürgervereine von Rissen und Blankenese sind entsetzt über die Pläne. Für die Anwohner sei die Natur an der Elbe ein wertvolles Gut, das es zu schützen gelte. Besonders der Elbhang, der an vielen Stellen instabil ist und Gefahr läuft, abzurutschen, müsse dringend gesichert werden. Die Bürgervereine fordern daher, den ursprünglichen Charakter der Promenade zu bewahren und keine unnötigen Eingriffe vorzunehmen, die das Naturbild verändern könnten. Das Bezirksamt Altona nimmt die Kritik ernst. Es wird dort betont, dass die geplanten Maßnahmen keinesfalls den Charakter der Elbwanderwege verändern sollen. Man wolle die „traumhafte Promenade“ erhalten und nur an einigen Punkten aufwerten. Die 280 Kommentare, die im Rahmen der Bürgerbeteiligung im Zuge des Maßnahmenpakets „Nähe zur Ferne“ eingegangen sind, sollen in die weitere Planung einfließen. Das Amt versichert, dass die Natur und der Schutz des Elbhangs oberste Priorität haben. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen vielmehr dazu beitragen, den Weg sicherer und schöner zu machen, ohne die Natur zu beeinträchtigen.

Beschluss der Bezirksversammlung: Maßnahmenkonzept wird abgelehnt

In ihrer Sitzung vom 24. April 2025 hat die Bezirksversammlung beschlossen, das vorgelegte Maßnahmenkonzept nicht weiterzuverfolgen. Es soll stattdessen ein neues Konzept in enger Abstimmung mit dem Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport erarbeitet werden, dabei soll der Elbuferweg in geeignete Teilplanabschnitte aufgeteilt werden.

Der Beschluss besagt, dass für die Planung ein Bürgerbeteiligungsformat gestartet werden soll, das die Naturschutzverbände und andere fachliche Expertise mit einbindet. Die hier entstehenden Kosten sollen ermittelt und die Finanzierungsmöglichkeiten benannt werden. Die vorhandene naturnahe Vegetation soll laut Beschluss möglichst erhalten bleiben und Aspekte des Natur- und Artenschutzes sollen unter Einbeziehung der Naturschutzverbände in der Planung angemessen Berücksichtigung finden.

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