Die Bezirksversammlung Altona hat einstimmig einem CDU-Antrag zur Errichtung einer „Toilette für alle“ zugestimmt. Damit wird ein wichtiger Schritt für mehr Inklusion und Teilhabe im öffentlichen Raum gemacht. Bislang ungenutzte Landesmittel werden abgerufen.
Auf Initiative der CDU-Fraktion wird das Bezirksamt Altona nun verpflichtet, einen Antrag zur Förderung einer sogenannten „Toilette für alle“ zu erarbeiten und der Bezirksversammlung zur Abstimmung vorzulegen. Ziel ist es, endlich von den bereits seit 2023 bereitstehenden Landesmitteln zu profitieren, die bislang im Bezirk Altona ungenutzt geblieben sind.
„Inklusion bedeutet mehr als nur bauliche Barrierefreiheit“, betont Gabriele von Stritzky, sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Altona. „Sie bedeutet, dass alle Menschen selbstbestimmt und gleichberechtigt am öffentlichen Leben teilnehmen können. Dazu braucht es zwingend auch Orte, an denen Menschen mit mehrfachen Behinderungen ihre Notdurft in Würde verrichten können.“
Was sind „Toiletten für alle“?
Diese besonderen Anlagen richten sich an Menschen mit schweren oder mehrfachen Behinderungen, die beispielsweise nicht allein aus dem Rollstuhl kommen. Ohne sie ist eine würdevolle hygienische Versorgung dieser Menschen nicht möglich. Toiletten für alle sind umfangreicher ausgestattet als herkömmliche barrierefreie Toiletten. Dazu gehören unter anderem:
- eine höhenverstellbare Pflegeliege,
- ein Deckenlifter,
- und ein Notrufsystem,
Im Bezirk Altona gibt es eine solche Toilette nur im Volksparkstadion. So können Menschen mit mehrfachen Behinderungen live beim HSV dabei sein! Ansonsten bleiben Menschen mit schweren Behinderungen ein Mitmachen im öffentlichen Raum weitestgehend verwehrt.
Bereits 2023 hatte die Hamburgische Bürgerschaft 700.000 Euro für den Ausbau solcher Anlagen in den Bezirken zur Verfügung gestellt. Doch wie eine Kleine Anfrage der CDU-Fachsprecherin für Menschen mit Behinderung, Antje Müller-Möller, ergeben hat, wurde vom Bezirksamt Altona bislang kein Förderantrag gestellt.
„Dass Altona bei diesem wichtigen Thema völlig hinterherhinkt, ist inakzeptabel“, so Müller-Möller. „Ohne adäquate öffentliche Toiletten bleibt das Erlebnis des kulturellen und sozialen Lebens für viele Menschen unerreichbar. Der Sozialraum darf nicht an der Toilettentür enden. Ich freue mich, dass die gute Zusammenarbeit über Parlamentsgrenzen hinweg Früchte trägt und den Menschen in Altona zugutekommt.“
Nächste Schritte: Umsetzung durch das Bezirksamt
Mit dem einstimmigen Beschluss fordert die Bezirksversammlung das Bezirksamt nun auf:
- einen geeigneten Standort zu benennen,
- eine Kostenschätzung und ein Betriebskonzept vorzulegen,
- und zu prüfen, ob die Umsetzung in laufende oder geplante Bauprojekte integriert werden kann.
Die CDU-Fraktion Altona erwartet eine zügige Umsetzung und wird den Prozess weiter eng begleiten – im Sinne echter Teilhabe für alle Menschen in unserem Bezirk.
Foto: Stiftung Leben pur